Kirche in Franken

Katholische Kirche

Das heutige Franken wurde ab dem Frühmittelalter größtenteils von iro-schottischen Missionaren, die von den damals vielerorts noch sehr präsenten Kelten gut verstanden wurden, und von angelsächsischen Missionaren missioniert. Bedeutende Namen sind hier u.a. St. Bonifatius und St. Kilian, denen in ganz Franken viele Kirchen geweiht sind. Ursprünglich gehörte die Region zum Erzbistum Mainz.

Bistümer in Franken

 

742 würde das Bistum Würzburg gegründet. Im selben Zeitraum wurde vermutlich auch das Bistum Eichstätt gegründet. Aus Teilen dieser beiden Bistümer wurde 1007 das Bistum Bamberg gebildet. Diese drei Bistümer besaßen als Hochstifte auch erheblichen weltlichen Besitz, oftmals auch in benachbarten oder als Exklaven in weiter entfernten Bistümern.

Insbesondere das Bistum Würzburg wurde im Laufe der Zeit mehrfach in seinen Grenzen verändert, was seit dem 18. Jhd. zu einer starken gebietsmäßigen Verkleinerung führte:

Osthessen ging 1752 an das neu gegründete Bistum Fulda.

Nach der Abschaffung der Reichskreise 1806 und im Zuge der damit einhergehenden Aufteilung Frankens unter den deutschen Vasallen Kaiser Napoleons und nach den Auswirkungen des Wiener Kongresses von 1815 fielen größere Bereiche 1821/1824 an die südlich und westlich davon gelegenen Bistümer Freiburg und Rottenburg-Stuttgart. Dafür kam u.a. Aschaffenburg vom Bistum Mainz. Das damals zu Preußen gehörende Schleusingen und Suhl wechselte in diesem Zusammenhang zum Bistum Paderborn. Spätestens 1826 wechselte das Gebiet des Herzogtums Sachsen-Coburg, vermutlich zusammen mit dem Banzgau und Teilen des Rodachtals, zum Bistum Bamberg.

Erst 1994 wechselte der größte Teil des heutigen Südthüringen in das Bistum Erfurt. Der Altkreis Bad Salzungen und Teile des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in der Rhön gehören zusammen mit Ostheim vor der Rhön nach wie vor zum Bistum Fulda.

Heute bildet das Erzbistum Bamberg zusammen mit den Bistümern Würzburg, Eichstätt und Speyer die Kirchenprovinz Bamberg.

Evangelische Kirche

Bis zur Abschaffung der Monarchie waren die weltlichen evangelischen Landesherren automatisch und gleichzeitig auch die kirchlichen Oberhäupter ihrer Untertanen. So entstanden die Vorläufer der heutigen Evangelischen Landeskirchen erst nach dem Ende des Ersten Weltkrieges.

Die Evangelische Kirche befindet sich in Altbaiern fast ausnahmslos in der Diaspora. Wieso die Evangelische Kirche in Bayern nicht auch den Begriff Franken in ihren Namen enthält, ist deshalb auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Ob hier bewusst gesamtfränkisch gedacht wurde und man sich deshalb ausschließlich auf das Bundesland bezog?

Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen besitzen den höchsten Anteil an evangelischen Christen in den gesamten Neuen Bundesländern. Das heutige Südthüringen gehört zur Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Einzige Ausnahme ist Schmalkalden, welches aus historischen Gründen nach 21 jähriger Unterbrechung seit 1991 wieder zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehört. Auch Osthessen gehört zu dieser Landeskirche.

Die in Baden-Württemberg liegenden Teils Frankens gehören zu den beiden Evangelischen Landeskirchen von Baden und Württemberg.

Verteilung der Konfessionen

Da die Nebenlnie der Gefürsteten Grafen von Henneberg-Aschach-Römhild noch vor der Übernahme der Reformation durch die Henneberger ausgestorben ist und deren Gebiet dann an die Würzburger Bischöfe fiel, wurde deren Herrschaftsgebiet nicht mehr reformiert. So ist das heutige Unterfranken, mit Ausnahme der Stadt Schweinfurt und kleinerer evangelischer Orte u.a. im Bereich zwischen Grabfeld und Haßberge, heute mehrheitlich katholisch ist. Bis auf wenige Ausnahmen, wie die ehemals fuldischen Gebiete um Geisa und einzelne kleinere bis 1808 zum Hochstift Würzburg gehörende Orte zwischen Meiningen und Hildburghausen, ist das heutige Südthüringen mehrheitlich evangelisch. Alle weiteren Teile Frankens sind konfessionell mehr oder weniger stark gemischt.

Interessant ist es festzustellen, dass Schwaben ebenfalls konfessionell sehr gemischt ist. Trotz dieser im Mittelalter noch sehr bedeutenden konfessionell bedingten inneren Spaltung, gelten sowohl der Fränkische als auch der Schwäbische Reichkreis unter Historikern als die beiden damals am besten funktionierenden Reichkreise.

 

Links:

Verteilung der Konfessionen in Deutschland: https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_der_beiden_Hauptkonfessionen_auf_die_Bundesländer

Neuaufteilung der katholischen Bistümer 1821/1824: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuumschreibung_der_katholischen_Diözesen_in_Deutschland_nach_dem_Wiener_Kongress

Katholische Bistümer in Deutschland: https://de.wikipedia.org/wiki/Römisch-katholische_Kirche_in_Deutschland#Geographische_Gliederung

Evangelische Landeskirchen in Deutschland: https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_in_Deutschland#Gliedkirchen_der_EKD