Franken 1806-1990
Franken zwischen 1806 und 1990
Die Auflösung der Reichskreise 1806 durch Kaiser Napoleon hatte eine Aufteilung Frankens an Napoleons deutsche Vasallen zur Folge.
Der größte Teil Frankens fiel, teilweise über Zwischenschritte, im Laufe der nächsten Jahrzehnte an das 1806 von Kaiser Napoleon neu erschaffene Königreich Bayern der Wittelsbacher. Es setzte eine große Plünderung Frankens ein, deren Ergebnis man auch heute noch in Museen u.a. in München begutachten kann. Teilweise wurden und werden die Exponate allerdings bairisch umgewidmet. Seit dem hat sich auch das Strukturgefälle im heutigen Freistaat Bayern umgekehrt.
Hohenlohe und andere kleinere umliegende Herrschaftsgebiete fielen 1806 an das Königreich Württemberg und so 1952 in das heutige Bundesland Baden-Württemberg, übrigens das bisher einzige Bundesland, welches per Volksentscheid nach §29 GG entstanden ist.
Die Ernestinisch-Sächsischen Herzogtümer im Norden Frankens blieben erst einmal unabhängig. 1919 entschied man sich im Freistaat Sachsen-Coburg per Volksabstimmung für einen Beitritt zum Freistaat Bayern. Im Freistaat Sachsen-Meiningen, welcher damals Bad Salzungen, Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und das thüringische Saalfeld umfasste, verzichtete man bewusst auf eine Volksabstimmung. 1920 entstand so – noch ohne Schmalkalden, Suhl und Schleusingen – das Land Thüringen, seit 1440 die erste politisch-territoriale Einheit wieder mit diesem Namen. Praktisch 1945 und offiziell 1947 kamen u.a. Schmalkalden, Suhl und Schleusingen von Preußen zum Land Thüringen hinzu. 1952 wurden in der DDR die Länder durch Bezirke ersetzt, was dann 1990 mit kleineren Veränderungen wieder rückgängig gemacht wurde.