Ein gesamtgesellschaftlicher außerordentlich positiver Trend: Produkte aus der eigenen Region bevorzugen ist unübersehbar.  

-Ein Kommentar aus fränkischer Sicht-
von Joachim Kalb

Ungeachtet der gesellschaftlichen und politischen Querelen geht schon seit Jahren immer deutlicher der Trend massiv dahin, Waren, die in der eigenen Region, also bei uns in Franken, produziert werden, beim Kauf zu bevorzugen. Besonders deutlich fällt dies bei Lebensmitteln auf.

Bei uns in der Kulturregion Franken, also in Ober-, Mittel-, Unterfranken, Thüringisch- und Württembergisch-Franken ist es allerdings wegen des aggressiven mir-san-mir-Verhaltens unserer südlichen Nachbarn sowie der politischen Zugehörigkeit zu Staatsbayern leider etwas schwieriger.

Der Begriff Region beschreibt je nach Sichtweise einen Umkreis von bis max. etwa 300 km, wenn überhaupt so weit. Der wegen der hohen Gewinne stark umkämpfte Markt für Lebensmittel aller Art wird mit harten Bandagen unter ca. fünf Lebensmittelkonzernen, die auch noch unter verschiedenen Namen auftreten, ausgetragen. Welche Kette erfolgreich ist oder nicht, bestimmen letztendlich wir Verbraucher. Etwas mehr Selbstbewusstsein könnte Verbrauchern aus dem schönen Frankenland deshalb nicht schaden und dabei helfen, den Ketten, die uns für etwas dumm und naiv halten, „den Gewinn zu entziehen“.

Da gibt es z.B. Ketten wie Lidl, Kaufland und seit kurzem völlig unerwartet die fränkische Kette Norma, welche als Region ganz Bayern definieren. Das heißt, wenn ein Aschaffenburger Milch aus Berchtesgaden und ein Hofer Käse aus Lindau kauft, dann kauft er regional. Dass ich nicht lache, die Orte liegen um die 500 km auseinander. Produkte aus Dortmund oder Hannover sind auch nicht weiter von Hof oder Aschaffenburg entfernt. Die sind dann aber nicht regional. Wo bleibt die Logik? Die Manager solcher Firmen sollten sich mal den guten alten Dierke-Atlas anschauen.

Unsichere Kandidaten wie Aldi verwenden zwar auch das Frankenwappen und werben mit kurzen Transportwegen, aber setzen – warum auch immer – die Bayernrauten daneben.

 Aldi-Regionalwerbung

Dann gibt es aber auch Ketten wie Edeka, welche die Zeichen der Zeit erkannt haben und deutlich sichtbar damit großen Erfolg haben. Alles was aus der näheren Umgebung bzw. aus Franken ist, wird deutlich gekennzeichnet. Hersteller verwenden auch immer mehr das Frankenwappen als allgemeines Logo.

Edeka Regionalwerbung

 Wie immer gibt es aber auch Musterketten (-knaben) wie den Getränkemarkt Sagasser aus Coburg. Dieser hat schon seit Jahrzehnten die größte Auswahl an fränkischen Bieren usw. Sagasser bewirbt alle Getränke, die aus der Region Franken kommen, nochmal extra mit einem Frankenherz (Bild 3). Optimaler geht es nicht!

Deshalb sollte der Fränkische Bund die Fa. Sagasser Coburg mit der Frankenmedaille auszeichnen, auch um ein Zeichen für unverfälschte nachhaltige Regionalität zu setzen.

Fördern wir durch unser Kaufverhalten eben diese unverfälschte Regionalität und meiden wir Filialen von Konzernen, die von Managern geführt werden, die zwar rechnen können, aber während ihrer Schulzeit in Geographie und Geschichte scheinbar immer gefehlt haben.

 Nur wir Verbraucher haben es in der Hand, sonst keiner!

 

Joachim Kalb

Sagasser-Regional-Werbung